"Morgens leerer abends voller" - Tobias Keller
„Wallah, isch
schwör, isch versteh das hier mal uberhaupt nischt ...“
Kommen euch Sätze wie solche auch bekannt vor? Allein wer „Fack ju
Göhte“ gesehen hat, ist sich über das (zugegeben etwas überspitzte) Sprachniveau der meisten Jugendlichen heutzutage im
Klaren. Und auch in diesem Buch kommt es wunderbar zum Vorschein.
Junglehrer Fabian Dreher hat keine gute Phase: seine Freundin Tine
kehrt früher als erwartet aus Mexiko zurück und hat neben ihrer
neuen, radikal-veganen Einstellung auch noch den fetten Kater
Poseidon im Gepäck. Außerdem schließt er betrunken eine Wette mit
seinem Erzfeind Frühling ab, dass seine Klasse bei der kommenden
Lernstandserhebung besser abschneiden werde. Dabei geht es nicht nur
um Fabians Ehre sondern auch um sein über alles geliebtes Auto (den Weisen Horst), seinen Job und seine Verbeamtung. Und ausgerechnet
seine chaotische 9a muss ihm dabei helfen, alles wieder ins Lot zu
bringen.
Voller Witz und Einsichten in den Lehreralltag schildert Tobias
Keller Fabians Leben, seine Ängste und Sorgen. Als Schülerin kann
ich übrigens bestätigen, dass nicht alles schriftstellerischer
Fantasie entspricht XD Und da er selber Lehramt studiert, weiß er ja auch, wovon er spricht.
Der
häufige Gebrauch der Jugendsprache (mein erster Satz dient hier als
ein Beispiel) erleichtert einerseits das Lesen und sorgt für häufige
Lacher, allerdings habe ich mehrmals den Kopf schütteln müssen und
habe die Schüler in Gedanken auch dauernd verbessert.
Lustigerweise hat dieser Roman viele Ähnlichkeiten mit dem
Lehrerroman meines ehemaligen Lehrers (zweite Rezension auf diesem
Blog) und vielleicht kommt es mir ja nur so vor, aber irgendwie haben
Lehrer es drauf, Schüler verallgemeinert als dümmer darzustellen
als sie sind ^^ Andererseits ist genau das das Bild, dass die meisten
Personen heutzutage von uns haben. Wäre ich jetzt im
Deutschunterricht, würde ich anfangen zu analysieren und sagen, dass
dieser Roman durchaus gesellschaftskritische Aspekte beinhaltet.
Allerdings sitze ich (glücklicherweise) nicht in der Schule sondern
zuhause am Schreibtisch und sage somit nur: lest diesen Roman; er ist
witzig und irgendwie beginnt man sogar, Poseidon zu mögen (sogar ich
und ich mag keine Katzen – pardon: Kater).
Abooo,
du kennst das Buch nisch? Musst du kaufen und lesen, tschüüsch.
Isch schwöre man! Wallah, lohnt sisch! (Ja okay, ich bin im Gebrauch dieser Sprache nicht sonderlich gut bewandert, aber ihr versteht den Sinn dahinter XD)
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