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"Dachdecker wollte ich eh nicht werden - Das Leben aus der Rollstuhlperspektive" - Raúl Aguayo-Krauthausen

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Ich finde es furchtbar schwer, eine Rezension über eine Autobiographie zu verfassen. Hier gibt es nicht wirklich viel zu beurteilen, keine Handlungslinie, die als vorhersehbar oder überraschend bezeichnet werden kann. Aber da ich mir meine Meinung über das Buch gebildet habe, möchte ich euch daran teilhaben lassen. Allerdings möchte ich zuvor noch sagen, dass ich das Wort „behindert“ nicht wirklich mag, da es heute besonders von Kindern und Jugendlichen als Schimpfwort und Beleidigung benutzt wird und ich jedes Mal, wenn ich von einem Menschen mit Behinderung spreche, das Gefühl habe, eine Beleidigung auszusprechen. Es ist wirklich schade, dass unsere Gesellschaft so weit gekommen ist, dass ein eigentlich normales Wort fast nur noch in negativem Licht gesehen wird. Raúl Aguayo-Krauthausen wurde mit Osteogenesis imperfecta (OI), dem Volksmunde als Glasknochen bekannt, geboren und hat zahlreiche Knochenbrüche durchmachen müssen. In seiner Autobiographie lässt er den Leser an 1...

"My dear Sherlock - Wie alles begann" - Heather Petty

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Sherlock Holmes steht auf James Moriarty. Gibt es nicht? Oh doch, denn bevor die beiden zu Erzfeinden wurden, waren sie etwas ganz anderes … Der im September 2015 auf Deutsch herausgekommene erste Teil von Heather Petty (sie hat angekündigt, dass es eine Trilogie werden wird) liest sich wie eine Fanfiction im Buchformat. Sherlock Holmes, 17 Jahre alt, trifft auf die ein Jahr jüngere James (Jamie) Moriarty, genannt Mori. Und natürlich verlieben sie sich in einander. Dann beschließen sie jedoch, einen Mordfall zu lösen, der es in sich hat. Denn dieser Fall hat mehr mit Mori zu tun, als sie zunächst vermuten. Und dann verletzt sie auch noch die einzige Regel, die die beiden vereinbarten: absolute Transparenz was die Fakten und Informationen im Fall betrifft. Welche Auswirkungen hat das auf die beiden? Wie bereits gesagt liest es sich wie eine Fanfiction und ist echt gut und anschaulich geschrieben. Das Ende ist zwar nicht offen, was ich sehr gut finde, macht aber Lust auf mehr. I...

"Morgens leerer abends voller" - Tobias Keller

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„Wallah, isch schwör, isch versteh das hier mal uberhaupt nischt ...“ Kommen euch Sätze wie solche auch bekannt vor? Allein wer „Fack ju Göhte“ gesehen hat, ist sich über das (zugegeben etwas überspitzte) Sprachniveau der meisten Jugendlichen heutzutage im Klaren. Und auch in diesem Buch kommt es wunderbar zum Vorschein. Junglehrer Fabian Dreher hat keine gute Phase: seine Freundin Tine kehrt früher als erwartet aus Mexiko zurück und hat neben ihrer neuen, radikal-veganen Einstellung auch noch den fetten Kater Poseidon im Gepäck. Außerdem schließt er betrunken eine Wette mit seinem Erzfeind Frühling ab, dass seine Klasse bei der kommenden Lernstandserhebung besser abschneiden werde. Dabei geht es nicht nur um Fabians Ehre sondern auch um sein über alles geliebtes Auto (den W eisen Horst), seinen Job und seine Verbeamtung. Und ausgerechnet seine chaotische 9a muss ihm dabei helfen, alles wieder ins Lot zu bringen. Voller Witz und Einsichten in den Le hreralltag s childer...

"Spectre" (2015)

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Der 24. Film aus der James-Bond-Reihe feierte am 26. Oktober 2015 in London seine Weltpremiere und liefert einige Erläuterungen und Weiterführungen der vorherigen Filme ( Casino Royale , Ein Quantum Trost und Skyfall ). Eine mysteriöse Nachricht bringt James Bond (Daniel Craig) dazu, auf eigene Faust nach Mexiko City und Rom zu reisen, wo er auf Lucia Sciarra (Monica Bellucci, Asterix und Obelix: Mission Kleopatra ), die Witwe eines berüchtigten Kriminellen trifft (in typischer Bond-Manier kann er der Versuchung einer gutaussehenden Frau natürlich nicht widerstehen). Kurz darauf schleust er sich in ein geheimes Treffen ein und deckt dadurch die Existenz der geheimnisvollen Organisation SPECTRE auf. Inzwischen hinterfragt Max Denbigh (Andrew Scott, Sherlock ), der neue Leiter des Centre for National Security (wird deswegen von Bond `C´ genannt) Bonds Handlungen und zweifelt an der Bedeutung und Effizienz des MI6 unter der Leitung von M (Ralph Fiennes, Der Vorleser ). Bond bi...

"Amys Geheimnis" - Deborah O´Brien

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Ein Ausflug führt die kürzlich verwitwete Angie in das verschlafene ehemalige Goldgräberdorf Millbrooke. Sie verliebt sich in den Ort und zieht in das alte Pfarrhaus, in dem sie eine Truhe mit Erinnerungen findet: Vor langer Zeit nahm in diesem Haus das Schicksal eines jungen Mädchens seinen Lauf, dem Angie sich nun nicht mehr entziehen kann… Als die 17-jährige Amy 1872 nach Millbrooke kam, erwarteten auch sie leer gefegte Straßen – und harte Arbeit. Bis sie den Laden des schönen Charles entdeckte, eine wahre Schatzkammer an exotischen Stoffen und Gerüchen, die Amy mindestens genauso verzauberte wie Charles selbst. Amys Geschichte ist sehr berührend und es fiel mir sehr leicht, mich in ihre Haut zu versetzen, was wahrscheinlich vor allem damit zu tun hat, dass wir so ziemlich das gleiche Alter haben. Sie ist ein Mädchen, das seiner Zeit voraus ist, wenn auch nicht ganz so weit wie ihre beste Freundin Eliza, die Medizin studieren möchte. Mich beeindruckt vor allem Amys Willenss...

34. Arbeitstreffen Schultheater Berlin

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Vom 22. bis 26. Februar diesen Jahres fand das 34. Arbeitstreffen der Schultheater Berlins in der „Pumpe“ statt. Dort werden jeden Abend zwei bis drei Theaterstücke (meist nur einzelne Szenen, da die Schüler noch im Arbeitsprozess sind) aufgeführt und am Ende gibt es für alle Feedback vom Publikum. Ich war am Dienstag, den 23. Februar dort. Das erste Stück war eine eigene Interpretation des Stückes Yvonne und der Prinz und einige Szenen daraus wurden von Schülern der Ellen-Key-Schule dargeboten. Um ehrlich zu sein, habe ich die Handlung nicht ganz verstanden, aber es wurden Themen wie die Ansicht über Schönheit in der heutigen Zeit angesprochen. Die Schüler waren die meiste Zeit über leider viel zu leise, so dass ich sie in der letzten Reihe kaum verstand. Positiv anzumerken ist allerdings, dass sie nicht aus ihren Rollen fielen, auch nicht, als ein plötzlicher Regen- und Hagelschauer dafür sorgte, dass man nichts mehr versteht, weil es so laut war. Als es am Ende darum ging, i...

"Die Buchspringer" - Mechthild Gläser

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Welche Leseratte hat sich noch nie gewünscht, in der Lage zu sein, in die Handlung einzusteigen und sich persönlich mit den Buchcharakteren zu unterhalten? Amy gehört einem schottischen Clan an, der genau das kann. Doch Amy ist etwas besonderes, sie kann von überall springen und mir nichts dir nichts durch die gesamte Bücherwelt und in die Zeile, einem Ort zwischen den einzelnen Geschichten, spazieren. Dabei fallen ihr beunruhigende Dinge auf – der Tod Sherlock Holmes´ ist nur der Anfang und bald ist in der literarischen Welt nichts mehr so wie es sein sollte. Durch den Prolog war ich sofort von der Handlung gefesselt und musste unbedingt weiterlesen. Amy ist ein sehr interessanter und tollpatschiger Charakter, mit dem ich mich schnell identifizieren konnte und auf ihre Gabe war und bin ich auch super-neidisch. Eigentlich gibt es nicht viel zu diesem Buch zu sagen, außer dass es wirklich sehr gut geschrieben ist und mich das Ende sehr überrascht hat (seid ihr nah am Wasser g...